Zum Grundsatzbeschluss der neuen Outletpläne

Das Ende der Bürgerbeteiligung
Der Grundsatzbeschluss zum Outlet-Center wurde im Rat über die Köpfe der Bürger hinweg und an den beratenden Gremien vorbei getroffen.

Die Pläne wurden in der Ratssitzung nicht offiziell vorgestellt. Mit diesem Beschluss wurde auch die Beendigung der Lennep Konferenzen und die Fortschreibung des

Einzelhandelskonzeptes beschlossen. Begründet wurde diese Vorgehensweise wegen „Zeitgründen“. Vieles ist nicht geklärt und viele Fragen konnten nicht beantwortet werden.

Trotzdem ist man davon überzeugt, nach diesem Beschluss noch Herr des Verfahrens zu sein.

Weiterer Stillstand mit Ansage
Ob das Outlet-Center nun in ein, zwei oder drei Bauabschnitten realisiert wird, was einhergeht mit ein, zwei oder drei Baustellen über mehrere Jahre,

spielte bei der Entscheidungsfindung offensichtlich keine Rolle. Die Forderung, das Projekt in einer Phase, statt in zwei oder drei Bauphasen zu realisieren,

wird jedoch mit Blick auf die zukünftige Nutzung der Grundschule als Flüchtlingsunterkunft auf unbestimmte Zeit, nicht umzusetzbar sein.

Weiterer Stillstand über Jahre ist hier vorprogrammiert. Wie Tourismus, Gastronomie, Einzelhandel, Handwerk und Dienstleistungsbetriebe profitieren werden,

konnte auf Nachfrage ebenfalls nicht beantwortet werden. Klar ist hingegen, dass die 1.600 Stellplätze für die Outlet-Kunden nicht ausreichen werden und der

Jahnplatz als Parkfläche für die Lenneper verschwindet. Auch wird die Grundschule noch als Flüchtlingsunterkunft für viel Geld hergerichtet, um später dann abgerissen zu werden.

Nachhaltigkeit Made in Remscheid!

 

Grüner Anstrich

Aber nachhaltig und grün soll das Outlet werden, so suggerieren es zumindest die grünen Dächer.

Sie täuschen darüber hinweg, dass weitere Flächen

versiegelt und Straßen ausgebaut werden müssen, denn auch dieses Outlet-Center setzt auf das Auto als Fortbewegungsmittel.

Auch soll kein Baum gefällt werden. Ob dies beim Bau der Tiefgarage unter dem Kirmesplatz oder dem „geplanten“

Übergang zur Altstadt gelingt, ist schwer vorstellbar. Bei den ersten DOC Planungen sind viele Bäume, weniger aufwendigen Baumaßnahmen zum Opfer gefallen.

Einzelhandel: 10 Jahre altes Konzept
Weiter wird mit der Einkassierung des Beschlusses der Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes,

nun auf der Grundlage eines völlig veralteten Konzeptes die Entwicklung des Einzelhandels in Remscheid gesteuert.

Gleiches gilt für die Gastronomie. 2.000 qm sollen im Center entstehen und somit mehr Fläche, als die Altstadt an Gastronomie zu bieten hat.

Weitere Knackpunkte sind die Übergänge. Das Outlet-Center wird als geschlossener Bereich geplant und es ist nicht klar, wie man

die Übergänge in die Altstadt gestaltet, wenn das Areal Jahnplatz und Katholische Grundschule später in einer zweiten oder dritten Bauphase umgesetzt wird.

Dabei sind die Übergänge nach eigenen Aussagen ein wichtiger Aspekt, um die Outlet Besucher in die Altstadt zu bewegen. Wie vieles andere auch,

hätte dies im verbindlich im Vorfeld vor dem Grundsatzbeschluss geklärt werden müssen.

Verhandlungen auf Augenhöhe?
Geklärt ist zumindest der Kaufpreis. Angeboten wurden von Herrn Dommermuth 14.905.000,– € für 64.082 qm, bekommen wird er 64.455 qm. Festpreis!

Auch wenn es nach diesem Beschluss heißt, es ist noch nichts entschieden und die Bürger können sich noch einbringen; aufgrund der Tatsache,

dass im Eilverfahren den Ratsmitgliedern eine solche Beschlussvorlage vorgelegt wird, ist es fraglich, ob hier tatsächlich noch auf Augenhöhe zum Wohle der Bürgerinnen

und Bürger und des Einzelhandels vor Ort verhandelt wird oder Herr Dommermuth seine Vorstellungen durchsetzen wird. Vermutlich letzteres!


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