Wohnverhältnisse am Hasenberg
Wir hatten Fragen zu den Wohnverhältnissen am Hasenberg gestellt. In ihrer Antwort verwies die Verwaltung darauf, dass die Wohnungsaufsicht seit 2024 mehrere Besichtigungen durchgeführt habe. Die meisten Mängel seien inzwischen abgearbeitet, Renovierungen vorgenommen und neue Aufzüge eingebaut worden. Beschwerden lägen aktuell nicht vor. Ordnungsrechtliche Maßnahmen seien nicht eingeleitet worden, da der Eigentümer tätig geworden sei.
In der Sitzung der Bezirksvertretung waren zahlreiche Anwohner anwesend. Diese äußerten deutliche Kritik an der Einschätzung der Verwaltung. Es wurden Missstände wie defekte Badewannen, undichte Fenster und Schimmelbefall geschildert. „Hier wohnen Kinder – das sind unzumutbare Zustände“, lautete eine der Stimmen. Zugleich wurde berichtet, dass die Vermieterin nur schwer erreichbar sei oder notwendige Sanierungen immer wieder hinauszögere.
Für zusätzliche Verärgerung sorgte die kurzfristige Absage eines Vertreters der Balandra GmbH. Das Nichterscheinen wurde in der Sitzung deutlich kritisiert. Seitens der Verwaltung wurde zudem auf ein „kompliziertes Geflecht“ in den Eigentümerstrukturen hingewiesen. Zugleich wurde klargestellt, dass es sich überwiegend um privatrechtliche Fragen handelt und die Stadt daher nur eingeschränkt eingreifen könne. Mieterschutz sei jedoch gesetzlich verankert, Unterstützung könnten Mietervereine oder anwaltliche Hilfe leisten. Für viele Bewohner seien diese Wege jedoch finanziell kaum machbar.
Wir haben darauf hingewiesen, dass die Stadt durchaus Handlungsmöglichkeiten hat, denn in der Mitteilungsvorlage hat die Verwaltung mitgeteilt: „Eine Unterstützung der Mieter durch die Wohnungsaufsicht kann erfolgen, indem die Stadt den Vermieter schriftlich auffordert, die Mängel zu beseitigen und die Mindestanforderungen an Wohnraum wiederherzustellen. Ggf. kann die Stadt Anordnungen zur Erfüllung der Mindestanforderungen an den Wohnraum treffen, Ersatzvornahmen durchführen oder Bußgelder verhängen.“
Während der Sitzungspause kam es zu Gesprächen zwischen Verwaltung und betroffenen Mietern. Zudem wurde vereinbart, dass die Anwohner die bestehenden Mängel erneut in einer Liste zusammenstellen und an die Stadt weiterleiten.
16-09-2025