Zur Schließung Haus Lennep

Heute steht die Dringlichkeitsentscheidung: BPR Bergische Alten- und Pflegeeinrichtungen Remscheid gGmbH – Haus Lennep auf der Tagesordnung des Hauptausschusses der heute tagt. Allerdings im nicht öffentlichen Teil. Das Altenheim Haus Lennep an der Hackenberger Straße soll im Jahr 2026 geschlossen werden. Die Bewohner müssen ihr Zuhause und damit ihr gewohntes Umfeld verlassen und nach Honsberg ziehen. Für viele bedeutet das, nach Jahrzehnten in Lennep entwurzelt zu werden. Für die alten Menschen und ihre Angehörigen ist es ein tiefer Einschnitt, der Ängste und Sorgen auslöst.

Das besonders Bittere daran: Es wurde bereits eine Entscheidung durch eine Eilentscheidung getroffen – noch bevor es eine öffentliche oder politische Debatte gab. Viele Ratsmitglieder erfuhren erst durch die Zeitung von der Schließung. Heute wird der Punkt zwar im Hauptausschuss behandelt, allerdings im nicht öffentlichen Teil. Damit bleibt die Diskussion hinter verschlossenen Türen, während die Betroffenen und ihre Familien keinerlei Möglichkeit haben, ihre Sorgen einzubringen oder Antworten zu bekommen.

Hinzu kommt, dass keine Alternativen aufgezeigt werden. Der Umzug nach Honsberg wird als alternativlos dargestellt. Anstatt zusätzliche Pflegeplätze zu schaffen, werden die vorhandenen Plätze einfach nur verlagert. Für Remscheid bedeutet das: Es gibt weiterhin zu wenige vollstationäre Pflegeplätze – ein Problem, das schon jetzt drückt und in den kommenden Jahren noch größer wird.

Das Gebäude in Lennep gilt als nicht mehr zeitgemäß und sanierungsbedürftig. Doch anstatt Lösungen vor Ort zu finden oder über einen Neubau nachzudenken, wurde der Umzug beschlossen. Für die Bewohner bedeutet das, dass sie ihr gewohntes Umfeld verlassen müssen – ihre Nachbarschaften, ihre gewohnten Wege, ihr vertrautes Umfeld. Für viele hochbetagte Menschen ist das eine enorme Belastung.
Die Angehörigen stehen ebenfalls vor einer schwierigen Situation: Sie müssen ihre Familienmitglieder künftig in einem anderen Stadtteil besuchen, sie fühlen sich übergangen und schlecht informiert. Das Vertrauen in Politik und Verwaltung leidet, weil Transparenz und Mitbestimmung in diesem Prozess nicht erkennbar sind.

Am Ende bleibt der Eindruck, dass hier über die Köpfe der Menschen hinweg entschieden wurde. Ein Heim wird geschlossen, ein Neubau in einem anderen Stadtteil eröffnet – aber das Problem des Mangels an Pflegeplätzen bleibt ungelöst. Und diejenigen, die am meisten betroffen sind, die Bewohner und ihre Angehörigen, müssen die Folgen tragen – ohne echte Wahl und ohne dass ihre Interessen ausreichend berücksichtigt wurden.

18-09-2025