Langzeiterkrankungen, Belastungsausgleich und betriebliches Eingliederungsmanagement – strukturelle Folgen für die Beschäftigten der Stadt Remscheid.
Nach den uns vorliegenden Informationen gab es in der Stadtverwaltung Remscheid, bei den Technischen Betrieben Remscheid (TBR) und in städtischen Eigenbetrieben zuletzt über 500 BEM-relevante Fälle – also Beschäftigte, die innerhalb von zwölf Monaten länger als sechs Wochen krankheitsbedingt arbeitsunfähig waren. Bezogen auf rund 2.200 Beschäftigte ist das eine auffallend hohe Quote, die sowohl die Leistungsfähigkeit der Organisation als auch die Belastung der Mitarbeitenden grundsätzlich betrifft.
1. Umfang und Entwicklung der Ausfälle
• Wie viele Beschäftigte waren in den Jahren 2022, 2023 und 2024 jeweils
länger als sechs Wochen arbeitsunfähig (BEM-relevant), differenziert nach
Stadtverwaltung, TBR und Eigenbetrieben?
• Wie viele Arbeitstage fielen dadurch insgesamt pro Jahr aus?
• Gibt es eine interne Auswertung zur Häufung oder Verteilung von
Langzeiterkrankungen auf bestimmte Ämter oder Aufgabenbereiche?2. Belastung der verbleibenden Mitarbeitenden
• Wie wird die ausgefallene Arbeit bei längerfristiger Abwesenheit aufgefangen
(z. B. durch Mehrarbeit, Aufgabenverlagerung, befristete Vertretungen)?
• Welche Unterstützung erhalten die Mitarbeiter, die diese Mehrbelastung auffangen müssen?
• Gibt es strukturelle Schutzmaßnahmen oder Monitoring, um Überlastung oder Folgeerkrankungen bei den verbleibenden Mitarbeitenden zu vermeiden?
• Wie fließen Rückmeldungen zu Arbeitsverdichtung und Erschöpfung in die Personalplanung ein?
3. Auswirkungen auf die Personalpolitik
• Welche Rückschlüsse zieht die Verwaltung aus der hohen Zahl an
Langzeiterkrankungen für ihre strategische Personalplanung?
• Gibt es eine flexible Steuerung, um besonders belastete Bereiche personell zu stabilisieren?
• Ist vorgesehen, temporäre Entlastungskapazitäten oder Reservepools aufzubauen?
4. Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)
• Wie viele BEM-Verfahren wurden in den Jahren 2022 bis 2024 jeweils eingeleitet, durchgeführt und abgeschlossen?
• Welche Maßnahmen (z. B. stufenweise Wiedereingliederung, Arbeitsplatzanpassung, Aufgabenreduzierung) werden regelmäßig vereinbart?
• Wie hoch ist die Rückkehrquote nach abgeschlossenen BEM-Verfahren?
Begründung
In einem privatwirtschaftlichen Unternehmen wären bei vergleichbaren Personalausfällen längst tiefgreifende Konsequenzen gezogen worden. Die Stadt Remscheid trägt jedoch nicht nur wirtschaftliche Verantwortung – sondern auch eine soziale Pflicht gegenüber ihren Beschäftigten. Wer krank wird, braucht Unterstützung. Wer die Ausfälle auffängt, braucht Schutz vor Überlastung. Wenn wir das nicht ernst nehmen, verlieren wir nicht nur Arbeitskraft, sondern das Vertrauen und die Gesundheit der Menschen, die diese Stadt tragen.
01-09-2025