Heute präsentierte Greenpeace Remscheid in der Lenneper Altstadt eine eindrucksvolle Kunstinstallation. Im Mittelpunkt steht eine fünf Meter hohe Skulptur aus Textilabfällen der Künstlerin Emanuele Jane Morelli. Das Werk wurde aus Kleidungsstücken zusammengesetzt, die auf dem Kantamanto-Markt in Accra (Ghana) gesammelt wurden – einem Ort, an dem tonnenweise Altkleider aus Europa landen, nachdem sie hier entsorgt wurden.

Diese Kleidung hat einen doppelten Weg hinter sich: Sie wird im globalen Süden für Billiglöhne unter schlechten Bedingungen produziert – und landet nach kurzer Nutzung als Müll genau dort wieder.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes fielen allein in Deutschland im Jahr 2023 rund 175.000 Tonnen Textil- und Bekleidungsabfälle aus privaten Haushalten an – etwa zwei Kilogramm Kleidung pro Person.

„Ja, wir stehen alle miteinander in der Verantwortung. Wir alle müssen unseren täglichen Konsum, unsere Mobilität, unseren Ressourcenverbrauch diesen dramatischen Entwicklungen anpassen.“ so heißt es im Vorwort der Remscheider Nachhaltigkeitsstrategie.

Trotz dieser Erkenntnis hält man in Remscheid weiter an dem geplanten Outlet-Center fest, das als „grünstes seiner Art“ beworben wird. Doch auch wenn das Outlet-Center nach ökologischen Standards errichtet werden soll, bleibt sein Konzept alles andere als nachhaltig.

Eine Stadt, die diesen Kreislauf weiter befeuert, verliert jedoch ihre Glaubwürdigkeit im Einsatz für Nachhaltigkeit. Auch Herr Dommermuth könnte ein deutliches Zeichen setzen, dass wirtschaftliches Handeln und Nachhaltigkeit kein Widerspruch sein müssen – indem er statt des Outlet-Projekts die bereits vorliegenden Ideen aus den Bürgerwerkstätten aufgreift und umsetzt.

05-11-2025