Gewerbe und wirtschaftliche Entwicklung

Wirtschaftsstandort Remscheid
Der Erfolg des Wirtschaftsstandortes Remscheid hängt auch von seiner Vermarktung ab. Die Grundlage dafür bildet ein mit der Wirtschaft und weiteren beteiligten Akteuren abgestimmtes Wirtschaftsförderungs- und Standortmarketing-Konzept. Die Gewerbeflächen, die noch zur Verfügung stehen, sind begrenzt. Als wesentliche Ziele der Wirtschaftsförderung sehen wir daher die Bestandspflege der hiesigen Remscheider Firmen sowie die aktive Unterstützung und Förderung von Existenzgründungen – besonders in zukunftsorientierten Branchen. Dies ist vorrangig durch gezielte Grundstücksvorhaltung und Revitalisierung bestehender Industriebrachen zu realisieren. 

Ein weiterer entscheidender Aspekt ist der Abbau bürokratischer Hürden: Die Stadtverwaltung soll für Unternehmen effizienter und serviceorientierter agieren. Dazu gehört insbesondere die Einrichtung eines zentralen Ansprechpartners nach dem Prinzip des „One-Stop-Shops“ – also einer Anlaufstelle aus einer Hand, bei der Gewerbetreibende alle relevanten Anliegen rund um Gründung, Genehmigungen und Verwaltung gebündelt und unkompliziert klären können. Weniger Bürokratie, mehr Unterstützung – damit Remscheid ein noch stärkerer Standort für Wirtschaft und Innovation wird.

Bezahlbare Energie sichern: Die stark gestiegenen Energiekosten setzen viele Remscheider Unternehmen unter Druck. Wir wollen alle Möglichkeiten ausschöpfen, um Energie langfristig bezahlbar zu halten – etwa durch Kooperationen mit Versorgern, gemeinsame Beschaffungsmodelle in Gewerbegebieten und die konsequente Nutzung von Förderprogrammen für Energieeffizienz. So sichern wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer heimischen Wirtschaft und damit auch Arbeitsplätze vor Ort.


Dazu gehört auch die Stärkung von Ausbildung, Fachkräftebindung und Unternehmensnachfolge – durch enge Kooperationen zwischen Schulen, Berufskollegs, Betrieben, Hochschulen und Fachhochschulen. Start-ups und junge Unternehmen sollen gezielt unterstützt werden – durch Gründerzentren, Beratungsangebote und bezahlbare Arbeitsräume. Regelmäßige Wirtschafts- und Gründertreffen sollen Verwaltung, Unternehmen und Bildungseinrichtungen miteinander vernetzen, um Probleme schnell zu lösen und Kooperationen zu fördern.

Darüber hinaus müssen in Remscheid die Voraussetzungen für Unternehmen weiter verbessert werden. Das heißt auch: Remscheid muss sich als attraktiver Wohnort für potenzielle Mitarbeiter präsentieren. Damit diese gerne hier wohnen und hier ihre Steuern zahlen.       

Gewerbegebiete / Gewerbeflächen
Unsere Flächen sind endlich. Deshalb bedarf es einer langfristigen Strategie, die verantwortungsvoll mit den begrenzten Möglichkeiten umgeht. Neue Gewerbeflächen wollen wir vorrangig durch die Reaktivierung von Brachflächen und Leerständen schaffen. Ein digitales Brach- und Gewerbeflächenkataster macht diese Flächen öffentlich sichtbar und planbar – für Verwaltung, Investoren und Unternehmen gleichermaßen.
Statt auf immer neue Flächen zu setzen, konzentrieren wir uns auf:
Revitalisierung von Industriebrachen, und die Zwischennutzung für Start-ups oder Handwerk, solange Flächen noch nicht dauerhaft entwickelt werden können.

In der Diskussion um die Ausweisung der letzten drei Flächen für Gewerbegebiete (Blume, Erdbeerfelder, Gleisdreieck) besteht eine der erfolgreichsten Gegenstrategien darin, ökologische Forderungen gegen das Interesse an Arbeitsplätzen auszuspielen. Dabei wird eine fiskalische Betrachtung und regionale Wertschöpfung dieser Gewerbegebiete nicht in die Abwägungsentscheidung einbezogen. Die Diskussion wird von der Hoffnung auf steigende Gewerbesteuereinnahmen und der Schaffung neuer Arbeitsplätze dominiert. Fakt ist allerdings, dass der Stadt und ihren Bürgern Kosten in Millionenhöhe entstehen, ohne dass klar ist, wann diese Kosten durch Steuern wieder zurückfließen. 

Die zunehmende Digitalisierung geht einher mit neuen Produktionsformen und -arten, die weniger Lärm, Gerüche und Abfall produzieren. Immer mehr Betriebe und ganze Branchen arbeiten digital und emissionsarm. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass in naher Zukunft für einen großen Teil der Bevölkerung die Distanz zur Arbeit digital überwunden werden kann und somit viel Potenzial für Veränderungen bietet. Diese Entwicklung birgt die Möglichkeit, Arbeitsplätze wieder näher an die Wohnorte und in die Innenstädte zu rücken. Auch das ist vor der Planung und Erschließung neuer Gewerbeflächen zu berücksichtigen.                                                                                                                         

UNSERE ZIELE:

  • Senkung des Gewerbesteuersatzes
  • Bezahlbare Energie
  • Vorrangige Nutzung und Entwicklung bestehender Brachflächen statt Versiegelung neuer Flächen
  • Einrichtung eines zentralen Ansprechpartners nach dem Prinzip des „One-Stop-Shops“
  • Gewerbegrundstücke nach nachhaltigen Kriterien vergeben: optimale Flächenausnutzung, Arbeitsplätze, Innovationspotenzial, Nachhaltigkeit und Umweltbelastung
  • Fortschreibung des Brachflächenkatasters
  • Online-Datenbank für alle verfügbaren Gewerbe- und Brachflächen, um einen niederschwelligen Zugang für Interessenten zu schaffen
  • Enge Zusammenarbeit mit den Technischen Hochschulen in NRW zur Ansiedlung forschungsnaher Betriebe
  • Stärkung weicher Standortfaktoren, z. B. Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch betriebliche Kinderbetreuung, Ausbau städtischer Ganztagsangebote, Investitionen in Infrastruktur und zuverlässigen ÖPNV
  • Unterstützung von Start-ups, sowie kleinen und mittleren Unternehmen 
  • Förderung lokaler Handwerksunternehmen und regionaler Wirtschaftskreisläufe
  • Entwicklung eines regionalen Branchenprofils, das auf bestehenden Stärken aufbaut und gezielt Zukunftsfelder erschließt.
  • Einrichtung von Branchennetzwerken und Clustermanagements, um Unternehmen, Forschung, Bildung und Verwaltung zu vernetzen.
  • Förderung von Innovationszentren und Co-Working-Spaces für Gründer in Zukunftsbranchen