Gewerbe und wirtschaftliche Entwicklung

Wirtschaftsstandort Remscheid
Der Erfolg des Wirtschaftsstandortes Remscheid hängt auch von seiner Vermarktung ab. Die Grundlage dafür bildet ein mit der Wirtschaft und weiteren beteiligten Akteuren abgestimmtes Wirtschaftsförderungs- und Standortmarketing-Konzept.         
Die Gewerbeflächen, die noch zur Verfügung stehen, sind begrenzt. Als wesentliche Ziele der Wirtschaftsförderung sehen wir daher die Bestandspflege der hiesigen Remscheider Firmen sowie die aktive Unterstützung und Förderung von Existenzgründungen – besonders in zukunftsorientierten Branchen. Dies ist vorrangig durch gezielte Grundstücksvorhaltung und Revitalisierung bestehender Industriebrachen zu realisieren. 

Ein weiterer entscheidender Aspekt ist der Abbau bürokratischer Hürden: Die Stadtverwaltung soll für Unternehmen effizienter und serviceorientierter agieren. Dazu gehört insbesondere die Einrichtung eines zentralen Ansprechpartners nach dem Prinzip des „One-Stop-Shops“ – also einer Anlaufstelle aus einer Hand, bei der Gewerbetreibende alle relevanten Anliegen rund um Gründung, Genehmigungen und Verwaltung gebündelt und unkompliziert klären können. Weniger Bürokratie, mehr Unterstützung – damit Remscheid ein noch stärkerer Standort für Wirtschaft und Innovation wird.

Darüber hinaus müssen in Remscheid die Voraussetzungen für Unternehmen weiter verbessert werden. Das heißt auch: Remscheid muss sich als attraktiver Wohnort für potenzielle Mitarbeiter präsentieren. Damit diese gerne hier wohnen und hier ihre Steuern zahlen.       

Gewerbegebiete
In der Diskussion um die Ausweisung der letzten drei Flächen für Gewerbegebiete (Blume, Erdbeerfelder, Gleisdreieck) besteht eine der bislang erfolgreichsten Gegenstrategien darin, ökologische Forderungen gegen das Interesse an Arbeitsplätzen auszuspielen. Dabei wird eine fiskalische Betrachtung und regionale Wertschöpfung dieser Gewerbegebiete nicht in die Abwägungsentscheidung einbezogen. Die Diskussion wird von der Hoffnung auf steigende Gewerbesteuereinnahmen und der Schaffung neuer Arbeitsplätze dominiert. Fakt ist allerdings, dass der Stadt und damit ihren Bürgerinnen und Bürgern Kosten in Millionenhöhe entstehen, ohne dass klar ist, wann diese Kosten durch Steuern wieder zurückfließen. 

Es geht nicht nur um den Kauf der Flächen für die Gewerbegebiete, sondern auch um die Infrastruktur, die ertüchtigt werden muss. Wir haben viele ungenutzte Lagerflächen, die ebenfalls einbezogen werden müssen. 

Die zunehmende Digitalisierung geht einher mit neuen Produktionsformen und -arten, die weniger Lärm, Gerüche und Abfall produzieren. Immer mehr Betriebe und ganze Branchen arbeiten digital und emissionsarm. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass in naher Zukunft für einen großen Teil der Bevölkerung die Distanz zur Arbeit digital überwunden werden kann und somit viel Potenzial für Veränderungen bietet. Diese Entwicklung birgt die Möglichkeit, Arbeitsplätze wieder näher an die Wohnorte und in die Innenstädte zu rücken. Auch das ist vor der Planung und Erschließung neuer Gewerbeflächen zu berücksichtigen.                                                                                                                         

UNSERE ZIELE:

  • Vorrangige Nutzung und Entwicklung bestehender Brachflächen statt Versiegelung neuer Flächen.
  • Gewerbegrundstücke nach nachhaltigen Kriterien vergeben: optimale Flächenausnutzung, Arbeitsplätze, Innovationspotenzial, Nachhaltigkeit und Umweltbelastung.
  • Fortschreibung des Brachflächenkatasters.
  • Online-Datenbank für alle verfügbaren Gewerbe- und Brachflächen, um einen niederschwelligen Zugang für Interessenten zu schaffen.
  • Verkauf größerer und attraktiver Flächen an die Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort koppeln.
  • Senkung des Gewerbesteuersatzes.
  • Einhaltung der Serviceversprechen der Stadtverwaltung (schnelle Entscheidungen, Baugenehmigung, persönliche Ansprechpartner).
  • Enge Zusammenarbeit mit den Technischen Hochschulen in NRW zur Ansiedlung forschungsnaher Betriebe.
  • Stärkung weicher Standortfaktoren, z. B. Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch betriebliche Kinderbetreuung, Ausbau städtischer Ganztagsangebote, Investitionen in Infrastruktur und zuverlässigen ÖPNV.
  • Unterstützung von Start-ups sowie kleinen und mittleren Unternehmen 
  • Förderung lokaler Handwerksunternehmen und regionaler Wirtschaftskreisläufe.
  • Entwicklung eines regionalen Branchenprofils, das auf bestehenden Stärken aufbaut und gezielt Zukunftsfelder erschließt.
  • Einrichtung von Branchennetzwerken und Clustermanagements, um Unternehmen, Forschung, Bildung und Verwaltung zu vernetzen.
  • Förderung von Innovationszentren und Co-Working-Spaces für Gründer in Zukunftsbranchen