Noch mehr Lust auf Grün?

Sie sind da – die ersten beiden Prototypen der neuen mobilen Bäume, die künftig für Abkühlung, Verschattung und eine höhere Aufenthaltsqualität im Stadtgebiet sorgen sollen – und nebenbei städtische Hitzeinseln optisch aufwerten. So jedenfalls steht es in der Beschlussvorlage der Verwaltung. Wörtlich heißt es dort: Mobile Bäume im Stadtbild machen „Lust auf mehr Grün“.

Hintergrund

Im Februar 2024 brachten SPD, FDP und Grüne einen gemeinsamen Prüfantrag auf den Weg. Bei 46 Ja -Stimmen wurde die Verwaltung beauftragt, Flächen mit hohem Versiegelungsgrad und starker Hitzebelastung zu identifizieren, die sich für mobile Bäume eignen könnten. Entsprechende Standorte sollten benannt und eine Kostenschätzung für die Umsetzung vorgelegt werden.

Finanziert werden sollte das Projekt über das „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte“ – so stand es zumindest im Antrag. Wir hatten diesen seinerzeit unter anderem auch deshalb abgelehnt, weil der Website des zuständigen Ministeriums (MHKBD NRW) zu entnehmen war: „Für das Programm ist keine Antragstellung mehr möglich. Der Durchführungszeitraum endet am 31.12.2023.“

Das Interesse an unserem Hinweis hielt sich in Grenzen.  Da für diese Maßnahme keine Fördermittel zur Verfügung stehen, wird diese nun kreditfinanziert.   Der damit verbundene Zinsaufwand beläuft sich auf 38.300 €, die Gesamtkosten auf 716.889,95 €.

Kontroverse Debatte im Rat

In der letzten Ratssitzung entwickelte sich eine kontroverse Debatte. Der Austausch von Argumenten diente allerdings eher der öffentlichen Darstellung der jeweiligen Standpunkte, denn bei Anträgen der Gestaltungsmehrheit von SPD, FDP und Grünen steht das Abstimmungsergebnis bereits im Vorfeld fest. Eine Abweichung von dieser Linie wäre eine Überraschung. So konnte auch der fachlich fundierte Beitrag zu Kübelbäumen des Fraktionsvorsitzenden der CDU – aus Sicht eines erfahrenen Gärtnermeisters – nicht zum Umdenken bewegen.

Vorgesehene Standorte

Laut Beschlussvorlage sollen die mobilen Bäume an folgenden Stellen im Stadtgebiet aufgestellt werden:

  • Bahnhof / Barmer Straße
  • Balkantrasse beim Bahnhof Lennep
  • Bismarckstraße 13/15
  • Kreuzung Nordstraße / Steinberger Straße
  • Mollplatz
  • Zentralpunkt
  • Kölner Straße
  • Freiheitsstraße

Geplant ist eine Testphase von jeweils einem halben Jahr – im Sommer- wie im Winterhalbjahr –, um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu evaluieren. Der am besten bewerteter Standort im jeweiligen Stadtbezirk soll anschließend dauerhaft weitergeführt bzw. „verstetigt“ werden.

Fazit

Spätestens als klar war, dass keine Fördergelder – auch  Steuergelder  – fließen, hätte man auf das Projekt verzichten sollen. Stattdessen wird es durchgezogen egal was es kostet. Am Ende zahlt der Bürger, der ohnehin schon mit steigenden Grundsteuern, höheren Müllgebühren und weiteren Abgaben überlastet wird.Symbolpolitik auf Pump ist keine nachhaltige Lösung!

16-04-2025


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