Stadtentwicklung
2016 waren das Sanierungsgebiet Alleestraße und der Kauf des Sinn-Leffers-Gebäudes noch kein Thema. Das ehemalige Sinn-Leffers-Gebäude, das nach kostspieligen Umwegen, nun im Besitz der Stadt ist, bietet als zentral gelegene, bereits erschlossene Immobilie eine reale Chance, Verwaltung neu zu denken.
Um Synergien zu schaffen, haben wir den Antrag eingebracht, diese Immobilie als zentralen Verwaltungsstandort und Alternative zum Rathausanbau zu nutzen, anstatt einen vierten „Dritten Ort“ zu errichten – und vielleicht auch nur, weil es dafür Fördermittel gibt. Stadtentwicklung muss sich an tatsächlichen Bedarfen orientieren – nicht an verfügbaren Fördertöpfen, denn dies führt zwangsläufig zu Fehlentwicklungen. Wir machen Stadtentwicklung nicht abhängig von verfügbaren Fördermitteln, sondern richten unsere Entscheidungen an den tatsächlichen Bedarfen der Menschen und der Stadt aus. Wo dieser Bedarf gegeben ist, zum Beispiel beim Erhalt historischer Bausubstanz oder bei der Sanierung städtischer Gebäude, ist die gezielte Nutzung von Fördermitteln jedoch sinnvoll und notwendig.
Historisches bewahren – gezielt fördern Die Altstädte in Lennep und Lüttringhausen sind prägende Teile unserer Stadtgeschichte und in ihrem Charakter unbedingt erhaltenswert. Auch darüber hinaus gibt es viele denkmalwürdige Gebäude im gesamten Stadtgebiet, die zur Identität und Lebensqualität unserer Stadt beitragen. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass die Stadt Fördermittel des Landes NRW für den Denkmalschutz aktiv beantragt und ein kommunales Förderprogramm auflegt. Mit einem klaren Vergabekonzept, transparenter Abwicklung und bürgerfreundlichen Antragsverfahren stärken wir so den Erhalt historischer Bausubstanz und unterstützen Eigentümer bei dieser wichtigen Aufgabe.
Rathauserweiterung
Die geplante Rathauserweiterung mit Investitionskosten von über 55 Mio. € um Raum für 178 Arbeitsplätze zu schaffen, ist angesichts der angespannten Haushaltslage, steigender Bau- und Zinskosten sowie sozialer Herausforderungen nicht mehr vertretbar. Die ursprüngliche Wirtschaftlichkeitsanalyse von 2016 ist veraltet und berücksichtigt die aktuellen Rahmenbedingungen nicht. Stattdessen sollte das bereits vorhandene und zentral gelegene ehemalige Sinn-Leffers-Gebäude genutzt werden. Dieses ermöglicht kürzere Wege, niedrigere laufende Kosten und eine bessere Bürgerorientierung durch die Bündelung städtischer Dienstleistungen an einem Standort. Zudem fördert dies die Belebung der Alleestraße – ein wichtiges Ziel der Innenstadtentwicklung.
Die geplante neue Feuer- und Rettungswache bleibt ein notwendiges Projekt und soll wie vorgesehen am Rathaus realisiert werden, jedoch unabhängig vom Büroneubau. So lässt sich das Gesamtprojekt wirtschaftlicher und städtebaulich sinnvoller gestalten.
Alleestraße
Seit Jahren wird über den Zustand und die Zukunft der Alleestraße diskutiert. Viele Akteure, Workshops und Konzepte haben bislang nicht zu einer spürbaren Verbesserung geführt. Das Revitalisierungskonzept wurde bislang nicht wie geplant umgesetzt, und seit der Ausweisung als Sanierungsgebiet herrscht bis auf die Umsetzung kleinerer Maßnahmen, gefühlt Stillstand. Der Onlinehandel erschwert zudem die wirtschaftliche Tragfähigkeit klassischer Geschäfte.
UNSERE ZIELE:
- Kurzzeitige Zwischennutzung von Leerständen
- Erwerb von Eigentum und Verlagerung städtischer Dienstleistungen auf die Alleestraße zur Belebung.
- Prüfung alternativer Konzepte, z. B. Discounter plus Sozialwohnungen.
- Städtische Immobilien-Onlinedatenbank für niederschwelligen Zugang.
- Vernetzung aller relevanten Akteure (Immobilienbesitzer, Gründer, Kreative)
Sinn-Leffers-Gebäude sinnvoll nutzen
Das ehemalige Sinn-Leffers-Gebäude befindet sich in zentraler Lage auf der Alleestraße. Anstatt das Gebäude als einen weiteren „Dritten Ort“ für Begegnungen umzubauen, sollte es als zentraler Verwaltungsstandort genutzt werden. Dies würde Synergien schaffen, indem Verwaltungs- und Bürgerdienste sowie eventuell auch Sicherheitsdienste zusammengeführt werden. Dadurch können Abläufe effizienter gestaltet, die Betriebskosten gesenkt und die Bürgerfreundlichkeit verbessert werden. Die Nutzung als Verwaltungsstandort unterstützt nicht nur kurze Wege für Bürgerinnen und Bürger, sondern bringt auch neue Frequenz und Sichtbarkeit in die Innenstadt. Die Nutzung des Bestandsgebäudes ist wirtschaftlich deutlich vorteilhafter als der geplante Neubau mit hohem Investitionsvolumen und laufenden Kosten.