Eigentlich sollte nach dem Umzug des Berufskollegs das Gebäude in der Stuttgarter Str. abgerissen werden, so berichtete die Bergische Morgenpost am 12.05.2022 aus dem Schulausschuss. Die Gestaltungsmehrheit aus SPD, FDP und Grüne hatten einen entsprechenden Antrag eingebracht und beschlossen, dass dort eine Wohnanlage für gehobene Ansprüche entstehen soll. Ein Beschluss, der mit Blick auf die Raumprobleme an Remscheider Schulen, Kitas und wachsender Zahl an Flüchtlingen von den anderen Fraktionen zu Recht kritisiert wurde. Darüber hinaus fehlen temporäre Ausweichstandorte für die Schulen, deren Sanierung jetzt ansteht. Weiter berichtete die BM aus dem Ausschuss im Mai letzten Jahres: „An dieser Stelle brauchen wir keine neue Schule“, sagte Christian Günther (SPD). Bedarf bestehe eher in der Remscheider Peripherie. Dem stimmte seine Parteikollegin Erden Ankay-Nachtwein zu. Die Flüchtlinge aus der Ukraine als Argument zu nehmen, sei „keine gute Art, Politik zu machen“. Man wisse schließlich nicht, wie lange die Flüchtlinge bleiben würden. Die Schulleiterin des Berufskollegs, Cornelia Berghaus-Biermann, gab zu bedenken, dass das Gebäude große Mängel habe. Es sei nicht barrierefrei, habe keine funktionierende Heizung. Eine Instandsetzung wäre teurer als ein Neubau.“

Vor diesem Hintergrund ist es vollkommen unverständlich, dass nun – und das nur durch beharrliches Nachhaken der anderen Fraktionen, die Verwaltung in der Sitzung der Bezirksvertretung Alt-Remscheid mitteilte, dass das Gebäude offenbar saniert werden soll und die Stadt bereits einen Vorvertrag über eine Zwischennutzung mit einem Unternehmen geschlossen hat. „Wachdienst wird durch Wohnnutzung ersetzt. Menschen wohnen dort und bewachen das Objekt“ wird Baudezernent Heinze zitiert. Das Modell: Die Stadt spart sich das Geld für den Wachdienst und das Unternehmen vermietet den Wohnraum an „Leute, die flexibel sind“ und behält die Einnahmen.

23-11-2023


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