Vandalismus an Remscheider Schulen ist ein ernstes Problem. Lehrkräfte und Schulleitungen berichten regelmäßig über eingeschlagene Türen und Fenster, zurückgelassene Bierflaschen und Müll. In den letzten Monaten haben die Diskussionen über die zunehmenden und schwerwiegenderen Fälle von Vandalismus wieder zugenommen. Dennoch wurden bisher keine wirksamen Maßnahmen ergriffen. Es wird argumentiert, dass mögliche Maßnahmen teurer seien als die Beseitigung der Schäden und dass man ohnehin wenig tun könne.
Gemeinsam mit der Fraktion DIE LINKE haben wir einen Antrag eingebracht zwecks Prüfung der Einführung von KI-gesteuerter Radartechnologie am Röntgengymnasium nach dem Vorbild der Stadt Gelsenkirchen. Diese Methode hat dort zu einem spürbaren Rückgang von Vandalismus geführt. Die Technologie wird an der Fassade der Schule installiert und überwacht den Schulhof. Wenn sich Personen außerhalb der Nutzungszeiten auf dem Gelände aufhalten, wird eine Meldung an die städtische Leitstelle gesendet und der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) beauftragt, vor Ort nach dem Rechten zu sehen. Datenschutz hat dabei höchste Priorität: Es werden keine personenbezogenen Daten erfasst, und innerhalb der Überwachungszeiten werden Personen auf dem Schulhof lediglich als rote Punkte dargestellt.
Wir haben das Röntgengymnasium als Pilotprojekt ausgewählt, da sich die Vandalismus-Fälle dort in letzter Zeit auf ein unerträgliches Maß gesteigert haben und die Schule sehr leicht zugänglich, aber schwer einsehbar ist. Neben zerschlagenen Fenstern gab es zuletzt auch großflächige Hakenkreuz- und Hitler-Schmierereien. Wir hoffen, dass diese Probleme mit der neuen Technik eingedämmt werden können. Einen Versuch ist es jedenfalls wert.
Wichtig ist uns auch zu betonen, dass neben effektiven Kontrollen vor allem präventive Maßnahmen zur Bekämpfung von Vandalismus notwendig sind. Dass Schulhöfe in den Abendstunden überhaupt als attraktive Versammlungsorte für junge Menschen gelten, ist ein Indikator für fehlende Angebote für Jugendliche im Stadtgebiet.
Hier der komplette Antrag: gemeinsamer_Antrag_Radarueberwachung_gegen_Vandalismus
05-06-2024