Anfrage zur Sitzung der Bezirksvertretung Lennep am 07.02.2024 zum Outlet

 

zur „Parkanlage mit integriertem Shoppingcenter“ bitten wir um die schriftliche Beantwortung folgender Fragen:

1. Ist es richtig, dass Herr Dommermuth sich auch hätte vorstellen können, Wohnungen / Häuser auf dem ehemaligen DOC Gelände zu bauen, die
Verwaltung dies auf Nachfrage jedoch abgelehnt hat? Wenn ja, aus welchem Grund hat die Verwaltung dies abgelehnt?

2. Dem RGA war am 28.12.2023 zu entnehmen: „Für die Planung gewinnt der Investor den international gefeierten Architekten-Papst Werner Sobek. Er verspricht den Lenneper „kein Plastikdorf, sondern ein authentisches grünes Projekt mit sozialem Mehrwert.“

Welcher soziale Mehrwert wird durch dieses Projekt entstehen?

3. Im Vorwort der Remscheider Nachhaltigkeitsstrategie heißt es:
„Warum wir, mag sich der oder die eine oder andere fragen. Was können wir als Stadtgesellschaft tun, um den Klimawandel zu stoppen? Ist unsere Stadt dafür nicht zu klein im Konzert der vielen anderen Player? Müssten die nicht erst einmal….?
Ja, auch wir, die Stadtverwaltung, unsere Tochterunternehmen, Industrie, Dienst-leistung, Handwerk, Verbraucherinnen und Verbraucher, auch wir sind gefordert, unseren Beitrag zu liefern. Wenn wir wollen, dass unser Planet auch für die nach-kommenden Generationen bewohnbar ist, müssen wir heute alles dafür tun, dass dies auch möglich ist. Schon jetzt leiden Menschen – insbesondere in den südlichen Ländern unserer Erde – unter dramatischen Hitzephasen, unter Regen- und Naturkatastrophen riesigen Ausmaßes. Menschen verhungern, nicht nur, weil ihre Regierungen versagen, sondern weil riesige Landstriche veröden. In manchen Inselstaaten steht den Menschen das Wasser im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Hals. Viele Menschen, die als Flüchtlinge zu uns kommen (oder dieses versuchen, teils unter dramatischen Bedingungen, teils endet dies in den Fluten des Mittelmeeres), suchen Sicherheit und eine menschenwürdige Existenz, weil beides in ihrer Heimat nicht mehr möglich ist.

Und wem das als Argument immer noch nicht reicht, mag sich an den 14. Juli 2021 erinnern. Die Regenkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ist auch auf menschengemachte Veränderungen des Jetstreams über dem Nordpol zurückzuführen. Sie hat riesige Schäden verursacht und über 150 Meschen das Leben gekostet. Und in den beiden Jahren zuvor hatten wir Hitzesommer, die für unsere Breitengrade nicht normal sind. In unseren Wäldern sind große Baumbestände sehr geschädigt oder sogar schon tot.

Ja, wir stehen alle miteinander in der Verantwortung. Wir alle müssen unseren täglichen Konsum, unsere Mobilität, unseren Ressourcenverbrauch diesen dramatischen Entwicklungen anpassen. Ich danke allen, die an der Nachhaltigkeitsstrategie mitgewirkt haben. Es war ein langer Prozess unter der Moderation der LAG 21 e. V.. Jetzt ist es unsere Aufgabe, dieses Papier zum Leben zu erwecken, das umzusetzen, was wir uns vorgenommen haben, ohne Wenn und Aber.

Lassen Sie es uns in Verantwortung für die Schöpfung gemeinsam anpacken.“

(https://www.remscheid.de/umwelt-mobilitaet/nachhaltigkeit/download-pool/Nachhaltigkeitsstrategie-Endfassung.pdf)

Geplant sind ca. 2 Mio. Besucher pro Jahr, die vor allem mit dem PKW nach Lennep anreisen werden. Auch wenn sich aktuell die Planer mit dem Erhalt der Bäume entlang der Straße Am Stadion befassen, gehen wir davon aus, dass ohne Baumfällungen der Bau der Tiefgarage nicht möglich sein wird- entgegen der Aussagen des Investors.
Die Versiegelung weiterer Flächen, die Fällung vieler alter Bäume, eine erhebliche Steigerung des motorisierten Individualverkehrs, einhergehend mit mehr CO₂, mehr Lärm etc.

Wie lässt sich die Zustimmung der Verwaltung für dieses Projekt vereinbaren mit „der Verantwortung, in der wir alle miteinander stehen“ und der Forderung „Wir alle müssen unseren täglichen Konsum, unsere Mobilität, unseren Ressourcenverbrauch diesen dramatischen Entwicklungen anpassen“?

4. Wie ernst ist es der Verwaltung mit der tatsächlichen Umsetzung der Strategien und Konzepte zum Klima- und Umweltschutz?

5. Warum tun Sie sich das eigentlich an, Herr Dommermuth?“ fragte der RGA in seiner Ausgabe am 28.12.2023. Aus anderer Perspektive betrachtet stellt sich jedoch für uns die Frage an die Verwaltung:

Warum tun Sie uns das eigentlich an?

26-01-2024
 
Antwort der Verwaltung: 
 

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